Gesundheit
So duschen Menschen mit Wasserallergie
Wasserallergiker reagieren bei der kleinsten Berührung mit dem Element mit Rötungen, Ausschlag, Juckreiz und Schmerzen. Heilung gibt es keine.
Allergien kann man gegen so gut wie fast alles entwickeln: Nahrungsmittel, Gräser, Pollen, Staub, oder Tierhaare. Neben diesen Klassikern gibt es aber auch exotische Allergien, etwa gegen Kälte oder Wasser. Ja, Wasser. Das Element aus dem unser Körper zu 70 Prozent besteht. Das Element, das wir trinken, in dem wir schwimmen und mit dem wir uns waschen.
Die Wasser-Allergie ist extrem selten und eine besondere Form der Nesselsucht (Urtikaria).
Dabei reagieren bestimmte Zellen in der Haut von Menschen auf eigentlich ganz normale Reize mit einer Abwehrreaktion. Dann bilden sich juckende Rötungen und Quaddeln auf der Haut - wie nach der Berührung einer Brennnessel. Daher kommt auch der Begriff: "Urtica" ist die botanische Bezeichnung der Brennnessel.
Mittels Antihistaminika kann man die Symptome lindern, die Krankheit heilen aber nicht.
Weltweit gibt es nur etwa 35 Betroffene, denen diese Allergie das Leben mehr als schwer macht. Tagesaktivitäten müssen nach dem Wetterbericht geplant werden, denn regnet es, hat dies schmerzhafte Folgen für die Allergiker. Die Krankheit reicht sogar bis ins Liebesleben. Manche Betroffene vertragen nicht einmal den Speichel ihres Partners - somit ist jeder Kuss eine Herausforderung.
Wie eine Betroffene ihre Körperpflege handhabt, zeigt sie auf der Social Media-Plattform TikTok:
Zunächst misst Niah Selway ihre Körpertemperatur. Danach schrubbt sie ihre Haut mit einer Trockenbürste, um die abgestorbenen Hautzellen zu entfernen. Schließlich wagt sie sich unter die Dusche. Es dauert an die 5 Minuten, bis der Schmerz auftritt - auch, wenn sie nur ein paar Minuten in der Dusche ist. Der Schmerz ist immer gleich stark, unabhängig von der Länge der Dusche und kann bis zu 3 Stunden andauern.
Nachdem sie sich abgetrocknet, eingecremt und angezogen hat, verbringt sie die Zeit gezwungenermaßen damit, sich im Bett hin und her zu wälzen bis der Schmerz nachlässt. Die Prozedur erschöpft sie sehr, wiewohl sie bei starken Schmerzattacken zu Tabletten greift. Im Vergleich zu ihrer Temperaturmessung vor der Dusche (36 Grad Celsius), zeigt das Thermometer danach 41 Grad an - also hohes Fieber!